Vogelfrei

Jetzt, da die ruhigere Jahreszeit angebrochen ist, muss ich an eine Zeit im frühen Sommer diesen Jahres denken, als mein Ehrgeiz, meine Laune, meine Stimmung von einer tollen Mischung aus beruflichem Erfolg und dem Energie schenkenden Sonnenschein in weite Höhen getrieben wurden. Was war das für eine aufregende Zeit!

Da ist diese kleine Mini-Kurzgeschichte entstanden…

 

Vogelfrei

„Wohin des Weges?“, fragte die Eidechse den Vogel, der neben ihr die Flügel ausbreitete.

„Mein Ziel ist das strahlende Licht der Sonne!“, antwortete dieser mit geschwollener Brust.

„Die Sonne?“, wiederholte die Eidechse überrascht. „Aber ist es dort nicht viel zu heiß? Ich gebe ja zu: ein paar Stunden in diesem warmen Licht schenken auch mir zufriedene Wärme und Glückseligkeit. Doch die Sonne zu berühren, das würde gewiss mein Herz verbrennen!“

„Vielleicht ist dein Herz zu schwach für solch ein Abenteuer“, entgegnete der Vogel. „Doch meines wird erst dann voller Zufriedenheit sein, wenn jede Spitze meiner Federn die kitzelnde Hitze verspürt und das großartige Leuchten sogar meiner Seele zum Fliegen verhilft. Welch schöneres Gefühl der Freiheit könnte man sonst erfahren als das des klaren Lichts des Lebens?“

Darauf wusste die Eidechse keine Antwort. Still verfolgte sie, wie der Vogel sich in die Lüfte erhob und dem leuchtenden Ruf der Freiheit folgte.

 

War von Euch auch schon mal jemand der Vogel? 🙂

 

Ein Gedanke zu „Vogelfrei

  1. Ich denke, jeder von uns ist einmal die Echse und ein ander Mal der Vogel. Es kommt nur immer auf die Situation an und was man daraus machen will.

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